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Requirements Engineering unterhaltsam erklärt Teil 2

13. Oktober 2022

Es geht weiter. Der bereits sehnlich erwartete zweite Teil des Dialogs der beiden Systemingenieure Stadler & Walldorf wird fortgesetzt. Erleben Sie die Reise durch das System Design eines „alten“ Projekts. Wie beim ersten Teil ist natürlich alles fiktiv, aber durchaus nicht unmöglich.

2.2 Alles eine Frage des Blickwinkels, logisch?

Lutz:
Diese Anforderung finde ich seltsam formuliert…

Lutz:
Na ja, ich hätte es eher so geschrieben:

„Die Komponente XYZ darf ein Gewicht von 10 kg nicht überschreiten.“…

Lutz:
So war es von der Autor:in wohl eher nicht gemeint. Ich habe nämlich inzwischen den Kontext dieses Requirements „analysiert“ – und einen neuen Blickwinkel auf den Sachverhalt bekommen.

Lutz:
Der zugehörige Abschnitt bezieht sich auf den Anbau dieser Komponente an eine stationäre Trageschiene.
Was fällt Dir spontan als Stichwort hierzu ein?

Lutz:
Gotcha! Es geht hier nämlich primär gar nicht um die Masse der Komponente als nicht-funktionale Anforderung bzw. Constraint.
Es dreht sich vielmehr um deren Schnittstelle zur Trageschiene hinsichtlich einer maximal zugesicherten Haltekraft.

Lutz:
Auf jeden Fall. Ich werde jetzt sogar eine verbesserte Formulierung heraushauen:

„Die Komponente XYZ soll derart ausgelegt sein, dass für deren Montagepunkt zur Trageschiene ABC eine Haltekraft von maximal 100 N anwendbar ist.“

Lutz:
Sei es Dir gegönnt. Um diese Schnittstellenanforderungen schön symmetrisch nach dem provide/require-Schema zu konstruieren – hier noch eine Verfeinerung meines Vorschlags von eben:

„Die Komponente XYZ soll einen Montagepunkt zur Befestigung an der Trageschiene ABC aufweisen, welcher eine Haltekraft von maximal 100 N erfordert.“

Das war Teil 2 – bald wird fortgesetzt!

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Unser Ansatz ist: Gutes Requirements-Engineering ist als Prozess zu verstehen, der sauber aufgesetzt werden sollte. Und mit einem sauberen Prozess ist sichergestellt, dass die technische Lösung auch wirklich dem Kundenwunsch entspricht.

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