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Materialbeständigkeit gegen Sterilisationseinflüsse

Was Sie bei der Sterilisation von Medizinprodukten beachten müssen.

Grundsätzlich sind chemische, thermische und bestrahlende Verfahren im Einsatz, um Medizinprodukte zu sterilisieren. Nicht alle Materialien sind gegen Einflüsse der Sterilisation resistent, daher sind Art und Ausmaß der Auswirkungen aus Materialeigenschaften entweder bei der Wahl der Materialien oder des Sterilisationsverfahrens zu berücksichtigen.

Veränderungen der Polymerwerkstoffe

Die Einwirkungen durch die Sterilisation können verschiedene Auswirkungen haben. Typischerweise sind Deformationen, Versprödung oder Verlust der mechanischen Stabilität die wesentlichsten Probleme, z.B. durch Brüche der Polymerketten, Oxidation oder Vernetzung. In manchen Fällen können solche Veränderungen nicht relevant sein, weil die betroffene Komponente trotz Materialveränderung ihre Funktion erfüllt. Es kann aber auch sein, dass die Veränderung inakzeptabel ist, weil die Komponente nur ihre optische Erscheinung verändert (z.B. Vergilbung).

Die Angaben in der nachfolgenden Tabelle sind also für die meisten Fälle zutreffend, aber nicht uneingeschränkt allgemeingültig. Es sind die gängigsten und damit die relevantesten Sterilisationsverfahren aufgeführt worden.

Typische Beständigkeit einzelner Kunststoffe gegen standartisierte Sterilisationsverfahren



Standardparameter der sterilisationsverfahren
Heißluft 180°C, ≥ 30min
180°C, ≥ 60 min
160°C ≥ 120 min
Heißdampf 121°C, 2 bar, 20min
134°C, 3 bar, 5 min
134°C, 3 bar, 18 min
(prioneninaktivierung)
Ethylenoxid-Gas Evakuierung < 100mbar, Konditionierung
RH 40-85%, Temp. 55°C ± 3°C,
EO-Konz. ≥ 30%
Gamma-Strahlung 25 - 32 kGy
Abkürzungen der Polymere
PA Polymid (PA6,PA6.6)
PC Polycarbonat (Bisphenol A)
PDMS Polydimetlysiloxan (Silikon)
PE Polyethylen (HD, LD)
PEEK Polyetheretherketon
PMMA Polymethylmethacrylat
POM Polyoxymethylen
PS Polysulfon
PTFE Polytetraflourethylen
PU Polyurethan
PVC Polyvinylchlorid (DEHP,DIDP,DINP)
Material / Verfahren PE PP PVC PA PEEK PTFE POM PS PDMS PMMA PC PU
Heißluft nein ja nein ja ja ja nein ja ja nein ja nein
Heißdampf nein ja ja ja ja ja (ja) nein ja nein (ja) ja
Ethylenoxid-Gas ja ja (ja) ja ja ja ja nein ja nein ja ja
Gamma-Strahlung ja (ja) nein ja ja nein (ja) ja nein ja ja (ja)

Allgemein sind Duroplaste beständiger sind als Thermoplaste und aromatische Kunststoffe beständiger als aliphatische Kunststoffe.

Als ein orientierendes Kriterium wird ein Material als unbeständig angesehen, dessen Bruchdehnung um ein Viertel oder mehr nach Sterilisation abnimmt.

Wie stark die Veränderung ist, kann auch von Inhaltsstoffen abhängen (z.B. Weichmacher, Antioxidantien, Pigmente) oder inneren Strukturen (z.B. Materialspannungen).

Sie haben Fragen zu Materialbeständigkeit gegen Sterilisationseinflüsse? Sprechen Sie uns an. Das qtec-Experten-Team hat sich intensiv in diese Thematik eingearbeitet. Wir beantworten gern Ihre Fachfragen rund um Materialbeständigkeit gegen Sterilisationseinflüsse.

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